Captain Gips

Captain Gips ist sowas wie der Hamburger Seemannsgarn-Verweigerer unter den Rappern: Während andere sich immer noch in oberflächlichem Selbstlob ergehen, steht er mit erhobenem Mittelfinger am Hafen und wirft Steine auf die Luxusjachten der Ungerechtigkeit. Seit Jahren rappt er gegen all das, was schiefläuft – und das ist bekanntlich eine Menge. Dabei legt er sich mit jedem an, der denkt, dass Geld ein Charakterzug sei.
Gesellschaftskritik ist bei ihm keine Phase, sondern Grundausstattung. Gips hat den moralischen Kompass eines Weltverbesserers und die Laune eines Mannes, der diesen Kompass immer wieder gegen eine Mauer wirft, weil ihn scheinbar keiner benutzen will. Er schwankt zwischen Weltverzweiflung und scharfsinnigem Sarkasmus – mal depressiv, mal zynisch, aber immer mit genug Witz, um zu zeigen:
Wer den Humor verliert, gibt der Verzweiflung recht.
Kurz gesagt: Wenn du Musik suchst, die nicht nur ballert, sondern auch beißt – hör Captain Gips. Aber beschwer dich später nicht, wenn du dich plötzlich über Dinge aufregst, die du vorher noch cool fandest.